Freitag, 23. Juli 2010

Tag 10 Flensburg – Nordschleife – Köln: 781 km Straße plus rd 105 km Nordschleife

Die Stimmung ist bestens, auch in Flensburg gibt es hervorragendes Frühstücksbuffet und danach wird die vorletzte Etappe in Angriff genommen, die noch ein besonderes Highlight bietet: Nordschleife. Nach rund 680 Kilometern, einmal mehr vorbei an Hamburg und Bremen, treffe ich 20 Minuten vor Beginn der Publikumsfahrten am Nordschleifenparkplatz ein. Selbiger ist schon voll, neben Lotus, diversen Evos, Impreza, TVR, BMW und Ferrari sind natürlich auch einige GT3 und RS vor Ort, keiner allerdings auch nur annähernd so dreckig wie das meinige Gefährt. Wer jemals in der Nähe ist, dem kann ich ein paar Runden nur wärmstens ans Herz legen, empfehle aber, nicht allzu übermütig an die Sache heranzugehen. Während der Publikumsfahrten ist die Nordschleife eine mautpflichtige Einbahnstraße, auf der die STVO gilt, allerdings keine generelle Geschwindigkeitsbeschränkung, obgleich an zwei Stellen Limits existieren. Ich kenne die Streckenführung zwar ganz peripher vom Playstation-Training, live ist das aber dann doch ganz etwas anderes und ich gehe es gemächlich an; einen Abflug will man hier aufgrund der Enge und nahen Leitplanken definitiv nicht haben.

Eine unglaubliche Abfolge von langen Geraden, engen, oft uneinsehbaren und teilweise hängenden Kurven, Kuppen und Senken, permanenten Belagswechseln und der einen oder anderen gemeinen Querrille verlangt gehörigen Respekt. Ohne Streckenkenntnis ist man hier einfach nur langsam, egal in welchem Gefährt. In der ersten Runde folge ich einem Focus ST mit Nordschleifen-Aufkleber, von dessen Fahrer ich Streckenkenntnis erwarte, was sich nicht bewahrheitet. Ich klebe permanent hinten dran, kann aber nicht überholen mangels Wissens, was hinter der nächsten Kuppe kommt. Zwei Runden später reihe ich mich nach dem Schranken hinter einem gemachten BWM 3er E36 samt Einschweißkäfig und allem drum und dran ein, nur um rund 5 Kurven später festzustellen, dass die Person am Gouvernal ihr Geschäft versteht und mir sicher schon 10 Sekunden abgenommen hat; kurze Zeit später ist der Wagen überhaupt von der Bildfläche verschwunden…

In Summe fahre ich fünf Runden und bin letztendlich froh, mit dem GT3 heil wieder Richtung Köln zu starten. Das Feuer ist allerdings entfacht, das war sicher nicht mein letzter Besuch hier, nächstes Mal komme ich aber besser vorbereitet. Die Rundenzeit? Hmmm, offiziell ist sowohl Zeitnehmen als auch Onboard-Filmen bei Publikumsfahrten verboten (was aber niemanden zu kümmern scheint), ich lasse das Sportchrono-Ding natürlich mitlaufen. Vom Ende der Pylonen nach dem Ausfahrtsschranken bis zur Geschwindigkeitsbeschränkung am Ende der Touri-Strecke komme ich auf rd 9 min 45 sek, wobei ich mich einigermaßen an die Beschränkung in Breitscheid halte, angeblich wird hier auch mal geblitzt. Damit bin ich durchaus zufrieden, es ist aber völlig klar, dass das weit weit unter den Möglichkeiten des Wagens bleibt…

Hochbegeistert trete ich die letzte Etappe des Tages Richtung Köln an, um mit Manfred noch ein Abendessen einzunehmen.

Nordschleife: http://www.nuerburgring.de

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